Was war los? – Ein Rückblick auf Internetsicherheit und Emsisoft im Jahr 2015
Als ich die Informationen für den diesjährigen Rückblick zusammenstellte, schaute ich mir die Ausgabe des vergangenen Jahres an. Dabei traf mich eine erschreckende Erkenntnis: Alle wesentlichen Bedrohungen, die bereits im Rückblick 2014 beschrieben wurden, sind auch in diesem Jahr noch brandaktuell. Nur bei den Zahlen ist eine leichte Verlagerung erkennbar.
2015 – So sah es beim Malware-Schutz aus:
- Bedrohungen und Angriffe – Ihre Anzahl hat wie bisher weiter zugenommen, wobei einige allgemeine Trends hervortreten. Generell lässt sich Malware in zwei große Gruppen einteilen:
Gruppe eins hat das Motto: „Wir wollen Ihren Computer in einen Zombie verwandeln und seine Rechenleistung verkaufen.“ Sollte Ihr Computer damit infiziert sein, gibt es keine auffälligen Veränderungen. Die Malware versteckt sich im Herzen Ihres Computersystems – still und leise. Dort wartet sie geduldig auf die Befehle aus ihrer Zentrale. Dazu gehören beispielsweise gezielte DDoS-Angriffe in Koordination mit Zehntausenden anderen infizierten Computern, um eine Website oder einen Dienst lahmzulegen. Ein weiteres Beispiel ist das Ausnutzen der Hardware-/Rechenleistung des Computers zum Versenden von Spam-E-Mails oder Ansammeln – sogenanntes Mining – von Bitcoins. Jetzt die gute Nachricht: Etliche unabhängige Testlabors für Antivirus-Software haben erneut bestätigt, dass Emsisoft seinen Platz unter den Spitzenanbietern gefestigt hat und wirksamen Schutz vor all diesen Bedrohungen bietet.
Das Motto der zweiten Gruppe unter den heutigen Bedrohungen lautet: „Wir werden Ihre Daten verschlüsseln und Ihnen das zum Entschlüsseln erforderliche Kennwort nur gegen ein Lösegeld geben.“ Programmierer dieser Crypto-Ransomware machen immer weniger Fehler beim Schreiben des Softwarecodes. Unsere Experten konnten im vergangenen Jahr für viele der verbreiteten Ransomware-Familien Decryptoren entwickeln. Die Kennwörter der neuesten Familien sind jedoch nahezu unmöglich zu knacken, da sie auf (gehackten) Webservern gespeichert werden, auf die unsere Mitarbeiter in der Regel keinen Zugriff haben. Auf der anderen – positiven – Seite wurden im gleichen Zeitraum unsere Schutzfunktionen gegen Crypto-Ransomware erheblich verbessert. Inzwischen gelten wir sogar als Ransomware-Spezialisten. Perfekter Schutz: Emsisofts Verhaltensanalyse gegen 20 Typen von Crypto-Ransomware.
- Viren – Sie gelten offiziell als tot. Zumindest vorerst. Unsere Nachforschungen zu den am meisten verbreiteten Malware-Kategorien Anfang des Jahres ergaben, dass lediglich 0,2 % aller Infektionen von Viren stammen. Mit 14 % schlagen Trojaner/Backdoors/Bots/Rootkits schon mehr zu Buche, wobei potenziell unerwünschte Programme mit 79 % weiterhin an der Spitze liegen. Aus legaler Sicht gesehen gelten diese – oft als PUP oder PUA bezeichneten – Programme nicht als Malware im eigentlichen Sinne. Allerdings betrügen sie den Anwender, indem sie ihn etwa zu Käufen überlisten, oder verlangsamen den Computer mit massenhaft unerwünschter Werbung.
Emsisoft darf sich zu den wenigen Anbietern von Anti-Malware-Programmen zählen, der viel Wert auf ein ehrliches und ethisches Geschäftsgebaren legt. Staub haben wir bereits mit unserem Artikel „Ist der Antiviren-Sektor nicht mehr ganz bei Trost?“ aufgewirbelt, mit dem wir 2015 aufdeckten, dass 7 von 8 getesteten Antiviren-Produkten mit unerwünschter Zusatzsoftware bereitgestellt werden.
2015 – So sah es bei Emsisoft aus:
- Wachstum und Geld – sind definitiv nicht der Grund, weshalb wir tun, was wir tun. Seit unserer Gründung vor 12 Jahren ist Emsisoft organisch auf inzwischen 30 Mitarbeiter gewachsen – gänzlich ohne externe Fördermittel. Vom unbekannten Außenseiter der Industrie haben wir uns zu einem respektierten Anbieter entwickelt, der beständig mit guter Leistung überzeugt, wie auch unabhängige Tests von AV-Comparatives und VirusBulletins VB100 bestätigen.
Mitarbeiter und Berater vor Ort von Emsisoft – 2015
Dank einer vollständig virtuell gestalteten Unternehmensstruktur können wir Kunden in allen Zeitzonen gleichermaßen unterstützen. Trotz seiner internationalen Standorte ist die Zusammenarbeit unseres multikulturellen Teams so gut, als würden sie im selben Büro sitzen. Wir wollen schließlich kein kurzlebiger Technologiemitläufer sein, sondern ein stabiles Unternehmen aufbauen, das seine Kunden nachhaltig mit bestmöglichen Leistungen bedient.
- Neue Hauptversionen – gab es dieses Jahr reichlich. Im Mai wurden Emsisoft Anti-Malware 10 und Emsisoft Internet Security 10 auf den Markt gebracht. Neben den wesentlich schnelleren Überprüfungsgeschwindigkeiten zeigt die Serie in Version 10 auch, dass uns der Schutz Ihrer Daten und Privatsphäre wichtig ist. Wir haben ein neues Menü eingerichtet, mit dem Sie auf allerlei Software-Optionen zum Anpassen Ihrer Datenschutzeinstellungen zugreifen können. Mit dem Emsisoft Emergency Kit 10 haben wir das marktweit schnellste Softwarepaket zum Entfernen von Malware veröffentlicht.
Dieser ideale Zusatzschutz ist zudem für den privaten Gebrauch kostenlos. Erst vor einigen Wochen konnten wir mit der Veröffentlichung von Emsisoft Anti-Malware und Emsisoft Internet Security 11 neue Maßstäbe in der Schutztechnologie setzen. Sie sind nicht nur unsere ersten Software-Versionen, die in 64-Bit-Technologie programmiert wurden, sondern bieten darüber hinaus eine wesentlich bessere Verhaltenserkennung zum Schutz vor Ransomware und anderen aktuellen Bedrohungen.
- Windows 10 – Zu diesem Thema gab es 2015 reichlich Berichte. Microsoft beschritt völlig neue Wege und verwandelte seine Windows-Plattform in ein Servicemodell – das System veraltet also nicht mehr. Ebenso wie bei Emsisoft erhalten Sie die neuesten Software-Versionen als Online-Aktualisierungen. Das mag zwar bequem sein, aber die ständige Cloud-Anbindung bringt auch Einschränkungen für die Privatsphäre mit sich. Anfang des Jahres haben wir die möglichen Auswirkungen von Windows 10 auf die Privatsphäre analysiert.
Ausblick auf 2016:
- Es mag langweilig klingen, aber auch für nächstes Jahr werden wir unser bisheriges Vorhaben fortsetzen: Das Schutzniveau weiter verbessern, die Lösungen intelligenter und weniger eingreifend gestalten, die Überprüfungsgeschwindigkeit erhöhen und den Ressourcenverbrauch reduzieren. Wir gehen davon aus, dass Exploits und Ransomware weiterhin die größten Bedrohungen darstellen werden und besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
- Ein weiterer wichtiger Punkt auf unserer Prioritätenliste ist die Teilnahme an noch mehr unabhängigen Tests, um möglichst viele Informationen sammeln und unsere Technologie weiter verbessern zu können.
- Darüber hinaus werden wir uns noch intensiver mit der Entwicklung von Schutzsoftware für kleine und mittlere Unternehmen befassen. Schließlich werden wir auch unser weltweites Netzwerk an Beratern vor Ort ausbauen, um Ihnen noch näher zu sein.
Sie können sich sicher sein, dass wir uns nicht auf unserem Erfolg ausruhen, sondern Hacker auch weiterhin mit all unseren Möglichkeiten von Ihrem Computer fernhalten werden.
Wir wünschen Ihnen ein großartiges und malwarefreies 2016!