Neustart 2021: 5 einfache Sofortmaßnahmen, mit denen Sie online Ihre Privatsphäre schützen

  • 26. Februar 2021
  • 8 min Lesezeit
5 ways to protect privacy

Dies ist der zweite Teil unserer Blogreihe „Neustart 2021“. Die Sammlung an Tipps und Anleitungen soll Ihnen dabei helfen, die Cybersicherheit für Ihre privaten Daten und Geräte von Grund auf neu zu gestalten. Hier finden Sie Teil 1.

Jeden Tag zahlen wir für digitale Bequemlichkeiten mit unserer Privatsphäre.

Die Währung dabei sind natürlich unsere persönlichen Daten. Mitunter ist es ein beiderseitiges Geschäft, etwa wenn wir eine Social-Media-App auf unserem Smartphone installieren. Wir wissen genau, dass unsere Informationen erfasst, gesammelt und höchstwahrscheinlich an Dritte zu Vermarktungs- und Werbezwecken verkauft werden.

In anderen Fällen ist die Beeinträchtigung der Privatsphäre weniger offensichtlich, etwa wenn Regierungen unbemerkt die Bevölkerung überwachen oder sogar jemand Ihren USB-Stick anschließt und in Ihren Urlaubsbildern herumschnüffelt.

Da liegt die Vermutung nahe, dass wir unser Recht auf Privatsphäre aufgegeben haben. Doch mit ein paar einfachen Änderungen an unseren Geräten und unserer Verhaltensweise im Internet können wir unsere Privatsphäre immer noch recht gut unter Kontrolle halten.

Wir stellen Ihnen fünf Maßnahmen vor, mit denen Sie online wieder mehr Kontrolle über Ihre Privatsphäre gewinnen.

1. Browser absichern

Warum? Ihre Online-Aktivitäten werden ständig nachverfolgt und von Werbetreibenden genutzt, um die Leistung der Website zu messen und zielgerichtete Werbung zu erstellen. Mithilfe von Cookies und Pixel-Trackern sammeln Websites eine Vielzahl von Informationen über Sie, etwa Ihren Standort, worauf Sie klicken, wie lange Sie die Seite besucht haben, welches Gerät Sie verwenden und vieles mehr. Mit der Zeit werden über die verschiedenen Websites immer mehr Browseraktivitäten über Sie gesammelt und Werbetreibende können sich ein überraschend genaues Bild von Ihren Interessen, Ihrem Einkaufsverhalten und Ihrem Privatleben machen.

Wie? Wenn Sie die folgenden Browsererweiterungen installieren, können Sie sich mehr Privatsphäre sichern und Ihren Online-Fußabdruck reduzieren.

2. Invasive Tools und Software vermeiden

Warum? Die Richtlinien zu Datenschutz und Datenverwaltung unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teils erheblich. Viele webbasierte Tools sammeln Ihre Daten unter der Maske, Ihnen ein personalisiertes Erlebnis bieten zu wollen. Einige Entwickler von kostenloser Software versuchen oftmals auch, ihre Kosten durch den Verkauf Ihrer Daten an Dritte oder durch die Kombination ihres Programms mit potenziell unerwünschten Programmen (PUPs) zu kompensieren.

Wie? Bevor Sie auf Ihren Geräten einen Onlinedienst verwenden oder eine Software installieren, lesen Sie sich das Kleingedruckte durch, um sicherzugehen, dass Sie genau verstanden haben, worauf Sie sich einlassen. Indem Sie von herkömmlichen Diensten zu einer der folgenden datenschutzgerechteren Lösungen wechseln, bleiben Ihre Daten eher dort, wo Sie hingehören.

3. Kontrolle über Ihre Mobilgeräte gewinnen

Warum? Einige Apps treiben ihre wilden Spielchen mit den Geräteberechtigungen und sammeln mehr Daten, als sie zu ihrer eigentlichen Funktionsweise benötigen. Derweil kann ein unbefugter Benutzer über ein ungesichertes Mobilgerät sowohl auf Ihre Onlinekonten als auch auf Ihre lokal und in der Cloud gespeicherten persönlichen Daten zugreifen.

Wie? Wie heißt es so schön: Man sollte immer auf das Beste hoffen und mit dem Schlimmsten rechnen. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie Ihre Mobilgeräte besser schützen und verhindern, das Ihre persönlichen Daten in die falschen Hände geraten.

4. Ihr digitales Sozialleben schützen

Warum? Eine der größten Bedrohungen für Ihre Privatsphäre online … sind Sie selbst. Die Menge der persönlichen Informationen, die wir freiwillig in den sozialen Netzwerken preisgeben, ist eine ernstzunehmende Gefahr für die Privatsphäre. Sie bieten Angreifern eine einfache Möglichkeit, vertrauliche Informationen zu sammeln und diese dann für Identitätsdiebstahl oder Betrug zu nutzen. Ein eifriger Angreifer könnte beispielsweise mit Ihren Angaben ein neues Konto in Ihrem Namen eröffnen, Ihre Konten hacken oder bis ins letzte Detail personalisierte Phishing-Nachrichten an Ihre Freunde und Kollegen schicken.

Wie? Nutzen Sie die Datenschutzeinstellungen und halten Sie sich zurück, was Sie online über sich erzählen, um Ihre Privatsphäre in den sozialen Medien zu schützen. Sie können mit folgenden Schritten anfangen:

5. Gastkonten einrichten

Warum? Als aufmerksamer Gastgeber denken Sie sicher nicht zweimal darüber nach, ob Sie Ihren Gästen Ihr WLAN-Kennwort geben. Indem Sie jedoch neuen Benutzern Zugang zu Ihrem Heimnetzwerk gewähren, öffnen Sie Tor und Tür für Datenschutz- und Sicherheitsrisiken. Ihre Gäste selbst werden sicher nicht absichtlich in Ihren Dateien herumstöbern. Es besteht allerdings dennoch die Möglichkeit, dass Sie versehentlich auf private Dokumente stoßen oder Ihr Netzwerk unbeabsichtigt mit Malware infizieren.

Wie? Mit Gastkonten können Sie den Zugriff auf Ihr Netzwerk und Ihre Geräte beschränken. Das kostet nichts und ist einfacher, als es klingt.

Jeder hat das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz. Durch die wachsende Datensammelwut ist es zwar immer schwieriger, seine digitale Identität zu schützen, aber noch ist es möglich, online ein gutes Maß an Privatsphäre aufrechtzuerhalten. Durch die Nutzung datenschutzgerechter Tools, das Vermeiden intrusiver Software und eine bewusste Kommunikation im Internet ist schon viel erreicht, damit das Privatleben bleibt, wie es sein soll: privat.

 

Übersetzung: Doreen Schäfer

Jareth

Jareth

Freier Schriftsteller und Sicherheits-Enthusiast in Auckland, Neuseeland.

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