Ein umfassender Leitfaden zu Advanced Persistent Threats

ATP attacks

Cyberbedrohungen gibt es in vielen Formen und die meisten IT-Profis sind natürlich mit den häufigsten davon wie Viren und Phishing-Angriffen vertraut. Es gibt jedoch noch eine weitere Gefahr, derer sich Unternehmen unbedingt bewusst sein müssen: Advanced Persistent Threats, kurz APTs.

Zum Schutz von Unternehmen und Privatpersonen ist es daher unerlässlich, das Prinzip und die Auswirkungen von APTs zu verstehen. In diesem umfassenden Leitfaden widmen wir uns dieser Bedrohung, indem wir deren Natur und Funktionsweise erläutern sowie Strategien, um sie abzuwehren.

Was sind APTs?

APT steht für Advanced Persistent Threat, also fortgeschrittene andauernde Bedrohung. Diese Art unterscheidet sich aufgrund ihrer Langfristigkeit, ihrer Komplexität und ihres spezifischen Ziels von anderen Cyberbedrohungen. Sie wird in der Regel von einer Gruppe professioneller Cyberkrimineller durchgeführt, die über umfangreiche Ressourcen verfügen. Vorrangiges Ziel ist dabei nicht immer sofortiger finanzieller Gewinn. Häufig verfolgen sie strategische, politische oder Spionageabsichten.

Das „Advanced“ in APT steht für die ausgeklügelten Vorgehensweisen und Taktiken, die dabei eingesetzt werden. Die Angreifer setzen eine Kombination aus Malware, Zero-Day-Sicherheitslücken und Social Engineering ein, um ihr Ziel zu erreichen.

Der Begriff „Persistent“ unterstreicht die langfristige Natur des Angriffs. Im Gegensatz zu Gelegenheitsangriffen, bei denen die Cyberkriminellen weiterziehen, wenn sie keinen einfachen Zugang finden, haben es APT-Angreifer voll und ganz auf ihr Ziel abgesehen. Sie werden beharrlich verschiedene Methoden versuchen, um in das gewünschte System einzudringen.

„Threat“ betont die mögliche Gefahr für ein Unternehmen, das derartig fachmännischen und motivierten Angreifern ausgesetzt ist.

Wie funktioniert ein APT-Angriff?

Um die Komplexität eines APT-Angriffs zu verstehen, muss man sich deren typischen Ablauf ansehen. Während jeder Angriff seine eigenen Besonderheiten hat, lässt sich die Mehrheit in drei Hauptphasen unterteilen.

Infiltration

Das ist die erste Phase, bei der die Angreifer versuchen, bei dem anvisierten Unternehmen einen Fuß in die Tür zu bekommen. Die Methoden dabei sind sehr unterschiedlich. Zu den häufigsten gehören jedoch:

Auch Ablenkung ist eine Taktik. Die Angreifer könnten gleichzeitig einen DDoS-Angriff durchführen, um die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals anderweitig zu beschäftigen. Sobald sie sich Zugriff verschafft haben, installieren sie in der Regel eine Hintertür, um sich permanenten Zugriff auf das System zu verschaffen. Diese Backdoors sind meistens als legitime Software getarnt, damit sie nicht zu finden ist.

Eskalation/Ausbreitung

Haben die Angreifer den ersten Fuß in der Tür, versuchen sie, den Zugriff weiter auszubauen, indem sie:

Extraktion

Während des Angriffs werden innerhalb des kompromittierten Netzwerks alle möglichen Daten gesammelt. Bei der Extraktion versuchen die Angreifer dann, diese zu übertragen, ohne dass es jemand mitbekommt. Um die Aufmerksamkeit abzulenken, setzen sie möglicherweise sogenannte „White Noise“-Taktiken oder einen weiteren DDoS-Angriff ein. Auf diese Weise soll das IT-Sicherheitsteam verwirrt und überlastet werden, damit die Datenextraktion reibungsloser abläuft.

Eigenschaften einer APT

Ein APT-Angriff lässt sich alles andere als leicht erkennen, da er so verdeckt arbeitet. Es gibt jedoch einige markante Eigenschaften, mit denen sich APTs von anderen Cyberbedrohungen unterscheiden:

So schützen Sie sich vor APT-Angriffen

Die Gefahr zu verstehen, ist nur eine Seite im Kampf gegen APTs. Der nächste wichtige Schritt besteht darin, die Abwehr gegen derartig ausgeklügelte und langanhaltende Angriffe zu stärken.

Emsisoft bietet solide Cybersicherheitslösungen, die für Unternehmen jeder Größe geeignet sind. Mit fortschrittlicher Malware-Erkennung und einem starken Fokus auf neue Bedrohungen wie APTs bietet Emsisoft eine zusätzliche Sicherheitsebene gegen diese hartnäckigen Schädlinge.

Häufig gestellte Fragen zu APT-Angriffen

In der dynamischen Cybersecurity-Landschaft kommen immer wieder Fragen zu APTs auf. Wir beantworten die häufigsten davon:

Was ist das Hauptziel eines APT-Angriffs?

Das Hauptziel eines APT-Angriffs hängt jeweils von den Akteuren und deren Motivation ab. Im Allgemeinen geht es aber darum, Informationen zu sammeln, die Betriebsfähigkeit des Ziels zu untergraben oder vertrauliche Daten zum eigenen strategischen, wirtschaftlichen oder politischen Vorteil zu extrahieren. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass Firmen- oder Regierungsgeheimnisse gestohlen werden oder das Geschäft eines Wettbewerbers sabotiert wird.

Wie sieht der Lebenszyklus eines APT-Angriffs aus?

Der Lebenszyklus eines APT-Angriffs beschreibt dessen verschiedene Phasen von Anfang bis Ende. Er sieht in der Regel wie folgt aus:

Wie können Unternehmen APTs erkennen?

Aufgrund ihres versteckten Verhaltens lassen sich APTs nur sehr schwer aufspüren. Es gibt jedoch einige Strategien, die Unternehmen umsetzen können:

Sind kleine Unternehmen gefährdet?

Aufgrund ihrer vielen wertvollen Informationen sind zwar in der Regel große Unternehmen und staatliche Einrichtungen das Hauptziel, aber auch kleine Unternehmen sind nicht immun. Sie könnten möglicherweise als Zwischenstufe für Angriffe auf ein größeres Ziel genutzt werden, etwa wenn sie Teil der Lieferkette sind. Darüber hinaus verfügen kleine Unternehmen häufig über schwächere Sicherheitsvorkehrungen, was sie ebenfalls für Cyberkriminelle interessant macht.

Wie unterscheiden sich APTs von anderen Cyberbedrohungen?

Im Gegensatz zu anderen Cyberbedrohungen, die nur kurz dauern oder deren Zielgebiet eher weitgefächert ist, zeichnen sich APTs durch ihre Langfristigkeit und Zielgerichtetheit aus. Sie werden von finanziell gut aufgestellten und organisierten Akteuren koordiniert, die es auf ein bestimmtes Ziel abgesehen haben. Mit einer akribischen und verdeckten Herangehensweise sollen herkömmliche Erkennungsmethoden umgangen werden, was sie besonders gefährlich macht.

Wie lassen sich APT-Akteure einstufen?

APT-Akteure werden oft basierend auf ihrem Hauptbeweggrund und ihrer Zugehörigkeit klassifiziert. Es gibt staatliche geförderte Gruppen, die im Namen von Regierungsinteressen agieren, auf Spionage spezialisierte Gruppen, die Informationen für die unterschiedlichsten Zwecke sammeln, sowie Söldnergruppen, die APTs für finanziellen Gewinn oder im Auftrag Dritter ausführen.

Lassen sich APTs vollständig beseitigen, sobald sie erkannt wurden?

Ein kompromittiertes System vollständig von einer APT zu bereinigen, ist ebenfalls kein Leichtes, da sie so tief in das System eingegriffen hat und oft über mehrere Hintertüren verfügt. Es ist nicht nur wichtig, die bekannten APT-Komponenten aufzuspüren und zu entfernen. Es müssen auch gründliche Untersuchungen angestellt werden, um alle kompromittierten Elemente zu finden und zu bereinigen. Dazu nehmen Unternehmen häufig professionelle Unterstützung von Cybersecurity-Experten in Anspruch, um die komplette Beseitigung sicherzustellen.

Zusammenfassung

Advanced Persistent Threats sind eine neue Stufe der Cyberbedrohungen. Indem sie langfristig, verdeckt und zielgerichtet vorgehen, sind sie für Unternehmen jeder Größe gefährlich. Folglich ist es unerlässlich, sich ausführlich mit APTs zu befassen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Emsisoft bietet maßgeschneiderte Cybersecurity-Lösungen, die modernen Gefahren wie diesen den Garaus machen. Mit einem weitreichenden Verständnis für die Bedrohungslandschaft und modernsten Technologien, um in dieser zu bestehen, ist Emsisoft auch im Kampf gegen APTs ein starker und vertrauenswürdiger Partner.

Sie machen sich Gedanken um APTs? Wenden Sie sich gern jederzeit an Emsisoft, damit wir Ihnen helfen können, die Verteidigung Ihres Unternehmens gegen diese tückische Gefahr zu stärken.

 

Übersetzung: Doreen Schäfer

Zach Simas

Weitere Artikel